In den vergangenen Jahren haben sich an einigen europäischen Universitäten sogenannte Data Stewards etabliert, die ein Bindeglied zwischen Forschung und Technik bzw. Administration in Hinblick auf das Forschungsdatenmanagement darstellen. Bisher hat sich aber in der Universitätslandschaft noch kein einheitliches Profil für die konkreten Aufgaben und Zuständigkeiten von Data Stewards herauskristallisiert.
Im Oktober 2020 fanden daher zu diesem Thema im Rahmen des Projektes FAIR Data Austria in Österreich und anderen europäischen Ländern Interviews mit Personen statt, die entweder als Data Stewards arbeiten oder in ihrer Arbeit Agenden innehaben, die in das Portfolio von Data Stewards hineinfallen. Ziel der Befragung war es, herauszufinden, welche Anforderungen, Aufgabenbereiche, Skills und Kompetenzen von Data Stewards erwartet werden. Dabei wurden folgende Themen angesprochen: Ausbildung, persönliches Profil der befragten Personen, organisatorische Aufstellung sowie Finanzierung der Stellen. Weiters wurden die Aufgabenbereiche und Zuständigkeiten sowie die notwendigen Soft Skills und Fachkenntnisse von Data Stewards beleuchtet.
Alle befragten Personen hatten einen Forschungshintergrund und praktische Erfahrung mit Forschungsdaten und deren Management. In ihrer Arbeit als Data Stewards sind sie aber vorwiegend Kommunikator*innen und vermitteln zwischen Forschung, Technik und Serviceeinrichtungen mit dem Ziel, die Arbeit der Forschenden zu erleichtern und diese mit entsprechenden Tools und Kenntnissen beim Forschungsdatenmanagement zu unterstützen. Die Aufgaben sind dabei sehr vielfältig und aufgrund der Neuartigkeit dieses Berufsbildes hochdynamisch, weshalb Data Stewards einen ständigen Lernprozess durchlaufen.
Das genaue Ergebnis der Interviews ist in einem deutschsprachigen Bericht (DOI: doi.org/10.25365/phaidra.241) sowie in einer englischen Zusammenfassung dieses Berichtes festgehalten (DOI: doi.org/10.25365/phaidra.245).